Zunft der Stadtschröter Traben-Trarbach e.V.

Zunft der Stadtschröter Traben-Trarbach

Der Jakobstag

Ein jedes Jahr wird zu Ehren unseres Schutzpatrons, dem Hl. Jakobus, ein vier Tage andauerndes Weinfest ausgerichtet. Dieses Fest wird gemeinhin als "Jakobstag" bezeichnet und findet stets am letzten Wochenende im Juli statt (2015: 24. - 27. Juli).

Bei einem guten Glas Wein und guter Stimmung feiert man schon Freitags, doch das eigentliche Fest findet seinen Auftakt mit dem alljährlichen Festumzug am darauf folgenden Tag. Untermalt von festlicher Musik und begleitet von sehenswerten Fußgruppen und dem Zunftwagen der Stadtschröter, tragen die Zünfter einen großen, festlich geschmückten Baum zum Festplatz am Trabener Moselufer. Dort, von den Gästen und Bürgern der Stadt empfangen, richten ihn die Schröter mit Muskelkraft auf Kommando der amtierenden Stadtweinkönigin auf. Der errichtete Zunftbaum markiert weithin sichtbar den offiziellen Beginn des Jakobstages.

Der Höhepunkt des Jakobstages ist seit Jahrzehnten die Krönung der neuen Stadtweinkönigin am Sonntag des Festes. Noch vor dem Mittag bestreitet die noch amtierende Weinkönigin der Stadt Traben-Trarbach ihren letzten Gang als Majestät durch die Straßen und Gassen der Stadt – natürlich mit musikalischer Begleitung und Zünftern an ihrer Seite. Am Festplatz wird sie von den Gästen und der Bürgerschaft herzlich empfangen. Dieser letzte Gang, führt sie hoch auf die festlich hergerichtete Bühne zu dem Zunftmeister. Unter anerkennendem Applaus des Publikums für ihre geleisteten Dienste für Wein, Heimat und Stadt, legt sie, in einer rührenden Zeremonie, die detailreich verzierte Krone nieder.

Nach dem rührenden Moment der Abgabe der Krone und emotionalen Verabschiedungen, betritt eine, dem Anlass entsprechend gekleidete, junge Dame das Festzelt: Die, von den Stadtschrötern ausgewählte, neue, noch ungekrönte, Weinkönigin der Stadt Traben-Trarbach. Ihre Person bleibt bis zu ihrem Auftritt ein gut gehütetes Geheimnis, lediglich ein Kinderfoto wird kurz vor dem Jakobstag veröffentlicht. Es ist somit jedes Jahr wieder spannend, wer „die Neue“ ist.

Nachdem die ungekrönte Weinkönigin dem Publikum vorgestellt ist, folgt die eigentliche Krönungszeremonie vor den Augen des einberufenen Krönungsrates, welcher sich aus gewichtigen Persönlichkeiten aus Weinbau, Gewerbe, Vertretern der Stadt, Weinköniginnen, Politikern, geladenen Gästen usw. zusammensetzt.

Neben der obligatorischen Krone wird die nun amtierende Weinkönigin mit einem Siegelring der Zunft, Schmuck und einem zinnernen Weinpokal ausgestattet. Von nun an ist sie für die Dauer ihrer Amtszeit Mitglied der Zunft und wird herzlichst begrüßt. Sie kann nun, zusammen mit den Schrötern, ihrer Aufgabe als Weinkönigin, einer Repräsentantin für den Wein, die Heimat und die Stadt nachkommen.

Zusammen mit den Gästen, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, den anwesenden Weinköniginnen aus der Region und dem Krönungsrat verbringt sie im voll besetzten Zelt gemeinsam ihre ersten Stunden als frisch gekrönte Weinkönigin und die Anwesenden feiern mit dem ein oder anderen guten Tropfen Moselwein. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich auch, das ganze viertägige Fest über, bestens gesorgt. Bei ausgelassener Stimmung und mit dem schon erwähnten Moselwein im Glas, wird bis spät in die Nacht gefeiert.

Der darauf folgenden Tag, der Montag, beginnt mit einem ersten kleinen Umzug: Die neue charmante Weinkönigin präsentiert sich der Bevölkerung. Am gleichen Tage, werden auch die Jungschröter, welche sich im vergangenen Probejahr als geeignete Männer für die Zunft erwiesen haben, offiziell als Zünfter aufgenommen. Zumeist haben sie vor dem Publikum einige Aufgaben, welche der Schröterberuf mit sich brachte, zu erfüllen: So muss ein Schröter auch durchaus in der Lage sein, ein nicht ganz dichtes Fass zu reparieren, es zu schroten oder komplett zusammenzusetzen. Die Aufnahme wird mit einem Schluck guten Weines aus einer alten, kupfernen Stütz besiegelt. Es wird ausgelassen gefeiert bis die Fässer leer sind…

Der heilige Jakobus

Jakobus der Ältere war einer der zwölf Apostel Jesu Christi. Er wird auch „Jakobus Maior“, „Jakobus der Große“ und im Spanischen „Santiago“ genannt. Jakobus war wie sein Vater und sein Bruder (der Evangelist Johannes) Fischer am See Genezareth. Er wurde ca. 44 n. Chr. Auf Grund seines Glaubenseifers von Herodes Agrippa I. hingerichtet. Um ihn ranken sich zahlreiche Legenden. Sein vermeintliches Grab befindet sich im spanischen Pilgerort Santiago di Compostela, welcher nach ihm benannt ist.

Zu dieser Grabstätte führt der bekannte Jakobsweg. Der eigentliche Pilgerweg beginnt in Spanien, doch etliche „Zubringer“ finden sich in ganz Europa. Einer dieser Wege führt durch das landschaftlich sehenswerte Tal der Mittelmosel und auch durch unsere schöne Stadt. Wir möchten Pilger die diesen weiten Weg auf sich nehmen oder schon begangen haben auffordern, anlässlich des Jakobstages in unserer Stadt Rast zu halten (Pilgerherberge) und sich in Gesellschaft bei einem Glas Moselwein zu stärken. Zudem möchten wir Sie über diesen landschaftlich schönen Weg informieren; Genießen Sie unsere schöne Mosellandschaft!

Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott. Martin Luther (1483-1546), Theologe

Der heilige Jakobus ist nicht nur Schutzpatron von u.a. den Spaniern, der Pilger und Apotheker, sondern auch Schutzpatron der Schröter. Der Jakobstag – Jakobus’ Gedenktag – am 25. Juli wird seit Jahrhunderten als Festtag zu seinen Ehren zelebriert.